Siemens ET6..EE11 Bedienungsanleitung Seite 12

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- 12 - ZUSAMMENFASSUNG, SUMMARY, RÉSUMÉ
Hinterlassenschaften aus Bergbau und Industrie
Bei den Sanierungsarbeiten der Wismut GmbH im ehemaligen Uranerzbergbaugebiet in Sachsen und Thüringen fallen
üb
er Luft und Wässer Radionuklide der Uran-/Radiumzerfallsreihe an, die mit Genehmigung der zuständigen Behörden
in die Umwelt a/jointfilesconvert/439185/bgeleitet werden. Eine bergbaubedingt erhöhte Radonkonzentration in der bodennahen Luft tritt nur in
der unmittelbaren Nähe bergbaulicher Anlagen auf und nimmt mit zunehmender Entfernung rasch ab. Insgesamt ergibt
sich aus den vorliegenden Messergebnissen, dass in den o. g. Uranbergbaugebieten überdurchschnittlich hohe Radon-
konzentrationen auftreten, die aber auch in geologisch vergleichbaren Gebieten beobachtet werden und deshalb offen-
sichtlich natürlichen Ursprungs sind. Die Ableitung von Uran, Radium und deren Zerfallsprodukten aus bergbaulichen
Anl
agen in die Vorfluter der Bergbaugebiete ergibt keine oder nur geringfügige Veränderungen des natürlichen Niveaus
dieser Radionuklide in den Vorflutern. Die Ableitungen radioaktiver Stoffe (Rn-222 und langlebige Alpha-Strahler, Uran
und Ra-226) mit Fortluft und Abwasser der untertägigen Grubenfelder im Bereich der Wismut-Sanierungsbetriebe un-
terliegen je nach Sanierungs- und Witterungsverlauf Schwankungen, weisen jedoch insgesamt eine abnehmende Ten-
denz auf.
Radon in Gebäuden
Der Jahresmittelwert der Aktivitätskonzentration von Radon in Aufenthaltsräumen beträgt in Deutschland ca. 50 Bq/m
3
;
dies entspricht einer mittleren jährlichen effektiven Dosis von ca. 0,9 mSv. In den letzten Jahren durchgeführte Mes-
sungen haben beträchtliche regionale Unterschiede der natürlichen Strahlenexposition aufgezeigt, die durch erhebliche
Unt
erschiede in der Konzentration natürlicher radioaktiver Stoffe in Boden und Luft bedingt sind. Die Errichtung von
Häusern auf Baugrund mit erhöhtem Uran- und Radiumgehalt und in geringem Maße die Verwendung von Baumateri-
alien mit erhöhtem Gehalt radioaktiver Stoffe bewirken eine Erhöhung der Strahlenexposition der Bevölkerung durch
di
e Inhalation von Radon und seinen Zerfallsprodukten. Im Berichtsjahr wurden Untersuchungen zum Einfluss von
Bergbau und bergbaulichen Hinterlassenschaften auf die Radonkonzentration in Häusern im Westerzgebirge und in ei-
nem Steinkohlerevier in Nordrhein-Westfalen fortgesetzt. In den letzten Jahren wurden nationale und internationale epi-
demiologische Studien durchgeführt, um das gesundheitliche Risiko der Bevölkerung durch erhöhte Radon-Zerfallspro-
dukt-Expositionen genauer abschätzen zu können. Dabei zeigt sich eine signifikante Erhöhung des Lungenkrebsrisikos
um
etwa 10% pro 100 Bq/m
3
.
Radioaktive Stoffe in Baumaterialien und Industrieprodukten
Aktuelle Untersuchungen der Konzentrationen der natürlichen Radionuklide Ra-226, Th-232 sowie K-40 in üblichen in-
dustriell gefertigten Baumaterialien für den Innenraumbereich bestätigten, dass die durch sie verursachte Dosis im Mit-
tel bei etwa 0,3 mSv pro Jahr liegt und in Einzelfällen bis 1 mSv pro Jahr reichen kann. Damit wird der europaweit an-
erkannte Maßstab zur Begrenzung der Strahlenexposition aus Baustoffen eingehalten. Es wurde auch die A/jointfilesconvert/439185/bgabe von
Rn-
222 aus mineralischen Baumaterialien berücksichtigt, doch diese erwies sich generell als gering. Auch bei im häus-
lichen Bereich verwendeten Naturwerksteinmaterialien wurde festgestellt, dass diese in den überwiegenden Fällen
se
lbst bei großflächiger Anwendung keine erhöhte Strahlenexposition verursachen.
Kernwaffenversuche
In den Jahren 1945 bis 1980 wurde eine große Anzahl oberirdischer Kernwaffenversuche durchgeführt; seit 1981 gab
es
nur noch unterirdische Kernwaffenversuche. Im Oktober 2006 wurde ein unterirdischer Kernwaffentest in Nordkorea
durchgeführt. Am 25.05.2009 wurde von der Demokratischen Volksrepublik Nordkorea ein zweiter unterirdischer Kern-
waffentest bekanntgegeben, der auch von den seismischen Messgeräten des Internationalen Messnetzes registriert
wur
de. Eine Freisetzung von Radionukliden (sowohl Xenon-Isotope als auch partikelgebunde Radionuklide) wurde in
diesem Zusammenhang nicht nachgewiesen, was auf ein sehr gutes Containment hindeutet. Der allgemeine Pegel der
Umweltradioaktivität durch die früheren Kernwaffenversuche in der Atmosphäre ist seit dem Kernwaffenteststopp-Ab-
kommen von 1964 stetig zurückgegangen. Ihr Anteil an der gesamten Strahlenexposition des Menschen beträgt zurzeit
wen
iger als 0,01 mSv pro Jahr.
Reaktorunfall von Tschernobyl
Im April 1986 kam es im Kernkraftwerk Tschernobyl zum bisher folgenschwersten Reaktorunfall. In den folgenden Ta-
gen wurden große Mengen Radionuklide in die Atmosphäre freigesetzt und über ganz Europa verteilt. In Deutschland
war
en vor allem Gebiete in Süddeutschland vom radioaktiven Niederschlag betroffen. Die Bodenkontamination mit
Cs-137 erreichte hier bis 100.000 Bq/m
2
.
Im Jahr 2009 nahm die Strahlenbelastung infolge des Reaktorunfalls weiter geringfügig ab; die mittlere effektive Dosis
be
trug weniger als 0,012 Millisievert. Sie lag damit deutlich unter einem Prozent der natürlichen Strahlenexposition und
wird zu rund 90% durch die Bodenstrahlung von Cs-137 verursacht. Die mittlere effektive Dosis durch mit der Nahrung
aufgenommenes radioaktives Cäsium für das Jahr 2009 beträgt geschätzt 0,001 Millisievert. In Süddeutschland kann
diese Strahlenexposition um eine Größenordnung höher sein. Insbesondere Wildschweinfleisch überschreitet hier wei-
terhin gelegentlich den zulässigen Höchstwert der Cs-137-Kontamination von 600 Bq/kg.
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