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sche Macht verwenden. Der Positionsansatz geht davon aus, daß in differen-
zierten Industriegesell schaften Macht an formal e Führungsposi tionen gebun-
den ist. Al
s Ziel popul ation werden daher die Inhaber von Führungsposi tionen
in verschiedenen gesell schaftl ichen Sektoren ausgewählt. Beim
Reputations-
ansatz wird nicht von Positionen ausgegangen. Die eigentl iche Auswahl der
Zielpopulation wird durch Experten getroffen, die für die Population als
Ganzes, für einzelne Sektoren oder auch bestimmte Pol itikfelder, wie z. B.
Wirtschaftspolitik oder Außenpolitik, bestimmen, wer die einfl ußreichsten
Personen sind. Beim Entscheidungsansatz schl ießl ich erfolgt die Bestimmung
der Elitepopulation auf der Basis einer vorausgehenden Untersuchung von
konkreten pol
i
ti
schen Entscheidungsprozessen, deren wichtigste Teil nehmer
al
s E1 ite betrachtet werden.
Die Entscheidung für eines der skizzierten Auswahlverfahren muß neben theo-
retischen Gesichtspunkten auch die Praktikabilität der Verfahren berück-
sichtigen. Unter diesem zweiten Aspekt ist der Entscheidungsansatz zur Aus-
wahl nationaler Eliten zu aufwendig, da er umfangreiche Vorstudien voraus-
setzt. Die
Bestimnung der E1 ite ist hier Ergebnis, nicht aber Ausgangspunkt
der Untersuchung. Der Reputationsansatz ist in erster Linie bei
Gemeinde-
Studien anwendbar, bei denen die Ziel popul ation für die ausgewählten Exper-
ten noch voll überschaubar ist, da sie in der Regel nicht sehr viele Perso-
nen umfaßt. Bei der Anwendung dieses Ansatzes auf nationale Eliten erhebt
sich dagegen das Problem, daß eine einzelne Person nur einen sehr begrenz-
ten Bereich des gesamten Entscheidungsspektrums überblicken kann und daher
nicht in der Lage ist, die Gesamtgruppe der in einer Gesellschaft bedeutsa-
men Personen voll ständig zu bestimmen. Zudem besteht natürl ich ganz all ge-
mein die Gefahr subjektiver Verzerrungen der Expertenurteile, die mit zu-
nehmender Ferne von den tatsächlichen Entscheidungszentren noch zunimmt.
Der Posi tionsansatz setzt hingegen keine umfangreichen Vorstudien voraus
und ermöglicht eine Auswahl anhand dokumentierbarer und nachvollziehbarer
Kriterien. Er ist somit sowohl die zuverlässigste als auch am leichtesten
zu operationalisierende der drei Techniken. Bei seiner Anwendung muß man
sich allerdings darüber im klaren sein, daß er die Ausübung von Einfluß,
die nicht an die Einnahme von Führungspositionen gebunden ist, systematisch
ausblendet. Es ist daher zu prüfen, ob eine Ergänzung der nach diesem Ver-
fahren ausgewählten Ziel popul ation um Personen mit eher informel lem Einfl uß
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